Ein Libero Talent nun in Düren

SWD powervolleys Düren: Ein Libero-Talent für Düren


Zum ersten Mal in seiner Geschichte geht der Volleyball-Bundesligist SWD powervolleys Düren
mit 13 Spielern in eine Saison. Als letzter Spieler stößt der Libero Ivan Batanov zur Mannschaft.
Die Verpflichtung des 19-jährigen Junioren-Nationalspielers war eigentlich schon vor über einem
halben Jahr fix. Allerdings verletzte sich Batanov und musste sich einer schweren Schulter-
Operation unterziehen. Deswegen planten die Dürener Verantwortlichen kurzfristig anders. So kam
die Rückkehr des kanadischen Weltklasse-Liberos Blair Bann zustande.
Trotzdem blieben Düren und Batanov im Gespräch und einigte sich darauf, dass der Spieler seine
Rehabilitation in Düren fortsetzt und anschließend bei den SWD powervolleys in die Saison
einsteigt. Der so geschlossene Vertrag gilt auch bereits für die Saison 2020/21. So lange wird es
aber nicht dauern, bis Batanov auf das Spielfeld zurückkehren kann. Die Rehabilitation läuft
schneller als ursprünglich geschätzt. „Ich hoffe, dass ich noch in der Hinrunde auf dem Feld stehen
kann“, sagt der neue Libero, der mittlerweile nach Düren gezogen ist und mehrere Stunden täglich
am St. Augustinus Krankenhaus Lendersdorf betreut wird auf dem Weg zurück von seiner
Verletzung. „Ich fühle mich dort sehr gut aufgehoben und freue mich, dass ich so große Fortschritte
mache.“
Batanovs weitere Ziele zeigen, wie ambitioniert der Abwehrchef des Junioren-Jahrgangs 1999/2000
ist. „Im kommenden Jahr will ich den Sprung in die Nationalmannschaft schaffen.“ Die Aussage
kommt nicht von ungefähr, schon vor zwei Jahren holte Bundestrainer Andrea Giani den damals
17-Jährigen in den Trainings-Kader, im vergangenen Jahr bestritt er zwei Trainingsspiele mit der
deutschen Auswahl. Das Debüt war für dieses Jahr geplant in der Nations League. Die
Schulterverletzung verhinderte das.
Die SWD powervolleys waren Batanovs Wunsch-Verein, Dürens Verantwortliche hatten das
deutsche Talent auf Platz eins ihrer Libero-Liste stehen. „Das hat damals perfekt geklappt“, sagt
Ivan Batanov über die frühe gegenseitige Zusage, die trotz der Schulterverletzung bestehen blieb.
So geht Düren mit zwei Liberos in die neue Saison: mit dem später verpflichteten Rückkehrer Blair
Bann und mit Batanov. „Ich sehe Blair nicht als Konkurrenten. Er gehört aus meiner Sicht zu den
besten Liberos der Welt. Für mich ist er ein Mentor, von dem ich viel lernen will“, sagt Batanov
über den Abwehrchef der kanadischen Nationalmannschaft.
Ivan Batanov ist 19 Jahre jung, wurde in Moskau geboren. Sein Vater stammt aus Russland, seine
Mutter aus China. Die Familie lebte zunächst in Russland, dann in Belgien, dann in China und ließ
sich schließlich in Deutschland nieder. Mit Volleyball angefangen hat er in Hessen in
Niederjosbach. Sein Vater betreute dort an der Grundschule eine Volleyball-AG. Später wechselte
er in die erfolgreiche Nachwuchsabteilung des TuS Kriftel und von dort ins Volleyball-Internat
Frankfurt, bevor er in der vergangenen Saison mit dem Abitur in der Tasche nach Berlin wechselte,
um mit dem Junioren-Projekt VC Olympia in der Bundesliga zu spielen. Im Sommer hat er ein
Fernstudium in Data Science begonnen.
Jetzt also Düren als erste Profi-Station. „Wir sind sehr froh, dass es uns gelungen ist, ein großes
deutsches Talent längerfristig für uns zu gewinnen“, sagt der sportliche Leiter Goswin Caro. „Es
dauert zwar noch ein bisschen, bis Ivan voll einsatzfähig ist. Aber dann haben wir erstmals zwei
starke Liberos im Team. Ivan kann Blair dann entlasten, Blair hilft Ivan mit seiner Erfahrung
weiter. Davon profitieren beide Spieler und die Mannschaft.“